Wie jedes Jahr standen wieder die Deutschen Meisterschaften an. Den Auftakt machten die Jugendklassen U16 und U23 im nahegelegenen Donaustadion in Ulm, wo die LG Filder mit 11 Athletinnen und Athleten vertreten war.

Bereits um 10 Uhr eröffneten Patricia Blessin (W15) und Linus Kenner (U23) den Wettkampftag auf den Langhürden. Das Ziel war klar definiert: der Einzug ins Finale. Nach dem bewährten Qualifikationsmodus kommen die jeweils zwei Schnellsten pro Lauf sowie die zwei Zeitschnellsten weiter. Patricia zeigte eine souveräne Leistung und sicherte sich mit 45,87s problemlos den zweiten Platz in ihrem Lauf – das große "Q" war erreicht. Linus erwischte ebenfalls einen guten Start, geriet jedoch gegen Ende etwas aus dem Rhythmus. Dennoch kam er mit 55,82s nah an seine persönliche Bestzeit heran.

Der Nachmittag gehörte den Mittelstrecklern: Benedikt Haym, Paul Mühleck und Janne Henschel gingen über die 800m an den Start. Benedikt und Paul erwischten die Losung für den schnellsten Lauf, was Fluch und Segen zugleich war. Mit 1:52,99min (Benedikt) und 1:54,05min (Paul) liefen beide starke Rennen bei einer knackigen 400m-Durchgangszeit von etwa 54 Sekunden. Die hohe Laufqualität wurde ihnen jedoch zum Verhängnis – aufgrund der starken Konkurrenz reichte es trotz guter Zeiten nicht für den Endkampf. Janne startete im nachfolgenden Lauf und zeigte Kampfgeist: Auf den letzten 200m machte er noch zwei Plätze gut. Seine Endzeit von 1:55,11min reichte jedoch ebenfalls nicht für das Finale.

Der Sonntag begann erneut früh mit den Hürdenläufen. Alena Klein bestritt die 80m Hürden der W15 und belohnte sich für einen guten Start und saubere Hürdentechnik mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 12,15s. Kurz darauf folgte Franziska Blessin (U23) über die längere Hürdenstrecke. Die 100m Hürden mit 20m mehr Strecke und drei zusätzlichen Hürden absolvierte sie in erfreulichen 14,29s – eine Saisonbestleistung, die besonders wertvoll war, nachdem sie in den letzten Wettkämpfen mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.

Parallel zu den Hürdenläufen begann Ben Rüdinger (M15) mit dem Einspringen im Weitsprung. Im zweiten Versuch sprang er 6,48m weit und sicherte sich damit den Einzug in den Endkampf. Im vierten Sprung steigerte er sich nochmals auf starke 6,53m und erkämpfte sich den fünften Platz.

Nachfolgend startete Patricia Blessin im Finale über 300m Hürden. Nach ihrer souveränen Qualifikation am Samstag legte sie im Finale noch eine Schippe drauf: Mit 45,46s unterbot sie ihre Vortagszeit und sicherte sich einen hervorragenden vierten Platz.

Im Stabhochsprung der M15 erlebten die Zuschauer einen wahren Krimi mit Nils Bubeck. Mit einer Meldeleistung von 4,10m versprach diese Höhe gute Chancen auf die vorderen Plätze. Nach ein paar Sicherheitssprüngen und kurzzeitigen Problemen über 4,00m stellte er problemlos seine Bestleistung ein.

Bei 4,15m wurde es dann dramatisch: Nach zwei gerissenen Sprüngen wurde sein dritter Versuch – obwohl er die Latte überquerte – zunächst als ungültig gewertet. Der Grund: Nils soll die Stange mit den Händen berührt haben. Nach Diskussionen mit dem Schiedsrichter und der Überprüfung von Handyvideos durch Trainerin Anjuli Knäsche und dem Schiedsrichter durfte er doch weiterspringen und bekam die neue persönliche Bestleistung zugesprochen. Danach schlichen sich leichte Probleme ein, sodass die 4,15m als Endresultat stehen blieben – ein sehr guter vierter Platz nach einem nervenaufreibenden Wettkampf.

Den Abschluss machte die U16 4x100m Staffel bestehend aus Klara Kubin, Alena Klein, Patricia Blessin und Linda Oelschläger. Mit vier gelungenen Wechseln liefen die vier in 50,75s um die Rundbahn und rundeten die erfolgreichen Meisterschaftstage ab. Besonders erfreulich waren die persönlichen Bestleistungen von Alena Klein und Nils Bubeck sowie die Finalteilnahme von Patricia Blessin, die ihre starke Form mit einem vierten Platz krönte. Das dramatische Stabhochsprung-Finale unterstrich eindrucksvoll, dass bei Deutschen Meisterschaften jeder Zentimeter zählt.